Das 3.Jahr.....
 

Nico bekam immer mehr Krämpfe um ihm einige Krämpfe ersparen zu wollen, gab
man ihm Tabletten gegen die Krämpfe. Ohnmachtsanfälle bis zu 15 mal am Tag gehörten
 bald zu unserem Alltag, er lachte einen an und man wusste genau das er sofort danach
Ohnmächtig werden würde. Er war sehr tapfer und in unseren Augen ein echter Kämpfer.

Da Nico nie  sitzen, Krabbeln oder laufen konnte, sich leider nie mit Worten äußern konnte,
versuchten wir Nico ein schönes Leben zu gestalten in der Hoffnung das wir alles richtig
gemacht haben, was wir leider nie erfahren werden.

Nicos Kopf wuchs sehr, aufgrund der Gehirnverfettung. Da die Gehirnzellen das Fett speicherten
und nicht abbauen konnten dehnten sich die Zellen sehr (man sagt um das acht fache), darum
haben diese Kinder sehr große Köpfe.

 

Oft viel mir auf das ein Beinchen von Nico länger war als das andere, immer wieder sprach ich
Ärzte daraufhin an doch man sagte uns das Nico eine krumme Wirbelsäule habe und dadurch
ein Beinchen länger sei. Wir vertrauten den aussagen, bis ob man es glaubt oder nicht ein Jahr
später festgestellt wurde das Nicos Hüfte ausgerenkt war, wir waren entsetzt was muss unser
Schatz für Schmerzen gehabt haben, er konnte sich nicht mehr äußern und bekam weiterhin
Krankengymnastik und niemand merkte das seine Hüfte ausgerenkt war.

Uns wurde vorgeschlagen Nico Botox spritzen zu lassen (ein Nervengift das die nerven lähmt)
um ihm weitere Schmerzen zu ersparen. Wir hätten alles getan um ihm die Schmerzen zu nehmen
und willigten ein. So bekam Nico am 17.11.2004 Botox gespritzt, was leider seine Wirkung
nicht mehr zeigen konnte!

 


 

Um unseren Schatz noch ein wenig Lebensqualität zu erhalten, entschieden wir ihn solange wie
möglich mit dem Löffel zufüttern und nicht mit der Magensonde zu ernähren.

Eines Tages erkrankte Nico an einer Magen- Darminfektion, er konnte einfach nichts mehr in
sich behalten und drohte auszutrocknen. Nach sechs Wochen heftiger Magen- Darminfektion hatte.
Nico viel an gewicht abgenommen. Nun sahen wir keine andere Möglichkeit mehr und entschlossen
uns ihm eine Magensonde setzen zu lassen. (Nico war nun 3 Jahre und 8 Monate alt)
 

Am 1 Dez. 2004 wurden wir im Krankenhaus aufgenommen, noch am selben Tag abends wurde ihm 
die Sonde gesetzt. Ich erinnere mich noch das ich dem Arzt gesagt hatte bringen sie mir meinen
Sohn bitte wieder gesund und munter wieder, es viel uns sehr schwer den OP zu verlassen und ich weinte.

Die OP lief ohne Komplikationen.

Am nächsten morgen wurde sogar darüber nachgedacht ob Nico und ich heim könnten,
doch eine Stunde später verschlechtere sich Nicos zustand zusehends. Er bekam Fieber und
Atemprobleme so dass er an ein Sauerstoffgerät angeschlossen werden musste. Wir jede Minute bei ihm ,
 man versuchte den Sauerstoff langsam zu reduzieren um zu sehen ob er alleine genug Sauerstoff
bekommen würde., doch leider war genau das Gegenteil der fall und sie mussten den Sauerstoff
immer wieder erhöhen.

Nico hatte über 40°C  Fieber und sein Körper fing an sich gelblich zufärben. Die Ärzte erklärten
uns das Nico wohl im Koma liegen würde und sein Körper alle Organe eingestellt hatte und die
restliche Energie nur noch dafür aufwenden würde um das kleine Herz am schlagen zu halten
und zu atmen. Mein Mann und Nicos Oma Gabi machten die ganze Nacht Wadenwickel,
in der Hoffnung dass sich das Fieber senken würde. Zu diesem Zeitpunk war mir schon klar
das wir Nico nicht mehr mit nach hause nehmen konnten, doch ich lies sie es versuchen.
Wir lagen die ganze Nacht bei ihm im bett und kuschelten mit ihm.
Alle waren bis tief in der Nacht bei ihm.

Als alle außer mir und meinem Mann um drei Uhr morgens heim fuhren wurde Nicos zustand
immer schlechter, schon eine stunde nach dem alle heimgefahren waren, sagten die Ärzte wir
sollten alle anrufen die sich noch von Nico verabschieden  wollten. Irgendwie hatten wir das
Gefühl das Nico sich den Moment ausgesucht hatte wo nur noch sein Papa und seine Mama da waren.

 

 

Ich spürte das Nico jetzt gehen musste und ich nahm ihn auf meinen Arm drückte seinen Kopf feste
an mein Herz, zwei Minuten später am 4 Dezember um 05:46 starb er in meinen Armen.

Ich hielt ihn noch eine halbe stunde auf meinem Arm und verabschiedete mich von meinem Engel.

 

Süßer Schatz wir werden dich nie vergessen und in unseren Herzen wirst Du
ewig weiter leben, du warst der tapferste kleine Mann den wir kannten.

Wir sind stolz das wir Dich kennen lernen durften!

 

Wir Lieben Dich

Papa und Mama

 

Wir möchten uns ganz Herzlich bei den Ärzten im Krankenhaus Wittlich bedanken, die uns den Raum
und die Zeit gegeben haben uns von unserem Sohn  zu verabschieden.